Pride

Pride
Mit Pride formierte sich Silvester 1989 eine Band, die mit straighten, schnörkellosem Rock schnell eine große Fanschar erspielte. Sechs erstklassige Musiker, die bereits über einige Banderfahrungen verfügten (u.a. Wasteland): Marino Carlini (voc), Chris Schulz (git), Ingo Renner (git), Jens Hußmann (bass), Karsten Müller (drums) und Alex Dittner (keyb). Im Herbst 1990 verließ Karsten Müller die Band, für ihn kam der leider mittlerweile verstorbene Axel Tarras.

1991 gelang der Band ein Riesenschritt auf der Karriereleiter. SAT1, BILD, das Land Niedersachsen u.a. brachten den Wettbewerb „Niedersachsen Goes Rock“ an den Start, besetzt mit einer hochklassigen Jury, u.a. dem ex-Scorpions-Bassmann Francis Buchholz, der die eingereichte Bewerbung von Pride mit den Worten feierte: „Aus denen wird was!“ Pride gehörten schließlich zu den Sieger-Band und bekamen dank der prominenten Medienpartner eine Promotion, von der Newcomer heute nur noch träumen können. So wurde u.a. ein Konzert in der Music Hall von SAT1 mitgeschnitten und in etlichen Clips ins Programm eingestreut.

Wie jede halbwegs ambitionierte Band damals drängten auch Pride auf eine CD-Veröffentlichung. Nach ersten Aufnahmen im Staccato Studio von Rainer Holst 1992 verließlich Alex Dittner (wurde später Cutter u.a. bei Bully Herbig) die Band, fortan ging es als Quintett weiter.

1993 erschien das großartige Album „Lack Of Confidence“ mit zehn Songs (plus hidden track), die allesamt Hit-Qualitäten haben. Herausragend nicht zuletzt die solistischen Fähigkeiten, Marino Carlinis „Rockröhre“ und Chris Schulz’ vitales, mitreißendes Gitarrenspiel.

Pride spielten viele Konzerte, u.a. dreimal in Hannovers Top-Location Capitol vor jeweils 500 Leuten. Das Feld war bereitet, weiter voranzugekommen, zumal die Band mit CMM ein professionelles Management im Rücken hatte, das kurz davor war, Pride einen Plattenvertrag bei dem bekannten Label SPV zu vermitteln. „Das hat dann aufgrund unserer eigenen Blödheit nicht geklappt“, wie Sänger Marino Carlini Jahre später sagte. SPV verabschiedete sich, kurz darauf auch CMM. Schließlich gingen auch die fünf Musiker getrennte Wege, Pride lösten sich 1994 auf.

Das Foto ist dem Booklet der CD entnommen.

Text: Jens-Christian Schulze