Carlini

Carlini
Nach dem Aus der Band Pride zögerte Sänger Marino Carlini nicht lange und startete unter seinem Nachnamen ein Soloprojekt. Mit Untersützung von ehemaligen Mitstreitern (Michael Wolpers an den Drums, Matthias „Zach“ Meinecke am Bass und Chris Schulz an der Gitarre) nahm er sein erstes Demo im Sommer 1994 auf. Kurz darauf spielte er mit Chris Schulz den Song „Time“ ein, der Ende des Jahres auf dem Sampler „Christmas Collection, Vol. II“ des  Rockbüros Hannover erschien.
Ab 1995 arbeitete Marino mit Gitarrist Steven Hänisch zusammen. Bis auf ein Konzert (nachzuhören auf dem Tom Cörry-Sampler III der IG Rock Langenhagen) arbeiteten beide ausschließlich im Studio und veröffentlichten zwei Songs auf Samplern.
1997 stieß Keyboarder Dietrich Pinhammer zu Carlini und brachte viele Ideen mit ein, die dann schnell auf CD verewigt werden sollten. Es dauerte dann aber zwei Jahre, bis 1999 die EP „Carlini“ mit vier Songs erschien. 2000 spielten Carlini viele Konzerte und sozusagen folgerichtig veröffentlichte die Band am Ende des Jahes ein Live-Album Im Jahr darauf begannen die Arbeiten an dem Longplayer „Tides Of Time“, das jedoch erst 2003 fertiggestellt wurde. Grund für die lange Produktionsdauer war vor allem mangelnde Zeit. Dietrich Pinhammer hatte neben Carlini etliche andere Projekte, die seine Aufmerksamkeit forderten.
Mit dem neuen Album im Gepäck begann Carlini auch wieder Konzerte zu spielen, verstärkt durch Drummer Michael Wolpers und Bassist Grischka Zepf. Allerdings blieb die erhoffte Resonanz bei Plattenfirmen wie auch beim Publikum aus, was nicht zuletzt auch finanziell negativ zu Buche schlug.
2004 schließlich hat Dietrich Pinhammer Carlini verlassen. Steven und Marino haben daraufhin das Projekt Carlini auf Sparflamme betrieben (lediglich 2006 die Veröffentlichung „Hollywood“ auf einem Sampler des Autobauers VW) und konzentrierten sich stattdessen intensiv ihrem Projekt Sugarplumfairy.
2011 kam es zu einem Benefiz-Gig im GOP, eigentlich geplant mit fester Band. Das aber ist aufgrund von Terminschwierigkeiten nichts geworden, schon eine gemeinsame Proble ließ sich nicht realisieren.
2012 ist Steven Hänisch ausgesteigen, seitdem betreibt Marino das Thema Carlini als Soloprojekt und überraschte 2013 mit dem Album „Everest“. „Ein Album, das ich immer schon machen wollte“, wie er damals sagte. Im Jahr zuvor kam mit „Lost Tapes“ ein Longplayer mit Songs aus den Jahren von 1994 bis 2006 auf den Markt. Bis 2014 spielte Marino Carlini Solo-Konzerte. Seit Angang 2015, mit dem Start von Carlini, Dodo Leo & Martin, liegt das Projekt Carlini auf Eis.
Foto: Nelli Kelm (dem Booklet „Tides Of Time“ entnommen) – 2003
Text: Jens-Christian Schulze